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22 April 2006

Chronik des Konfliktes

Der Konflikt reicht zurück bis ins Jahr 2003.

Februar bis Mai 2003 Mitarbeiter der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) inspizieren iranische Nuklearanlagen. Besonders die USA hatten Teheran vorgeworfen, an einem geheimen Atomwaffenprogramm zu arbeiten.

Juni 2003 IAEO-Chef Mohammed el Baradei stellt in einem Bericht fest, Iran habe "bestimmte Materialien und Aktivitäten" verschwiegen. Die IAEO verlangt die Ratifizierung eines Zusatzprotokolls zum Atomwaffensperrvertrag für ungehinderte Inspektionen.

Oktober 2003 Nach Verhandlungen mit den Außenministern von Deutschland, Frankreich und Großbritannien (EU-3) macht Teheran Zugeständnisse: Anwendung und Unterzeichnung des Zusatzprotokolls, Stopp der Aktivitäten zur Urananreicherung und Wiederaufbereitung.

November 2003 Die IAEO berichtet, Iran habe die Produktion von waffentauglichem Plutonium zugegeben, ein klarer Verstoß gegen den Atomwaffensperrvertrag, den Teheran 1970 ratifiziert hat.

Dezember 2003 Iran unterzeichnet das Zusatzabkommen zum Sperrvertrag.
September 2004 Entgegen der Abmachung von 2003 nimmt Iran sein Programm zur Urananreicherung wieder auf. Die EU-3 verhandeln erneut mit Teheran. Im November stellt Iran die Anreicherung zunächst ein.

August 2005 Iran setzt seine Anlage zur Uranumwandlung in Isfahan nach achtmonatigem Stillstand wieder in Betrieb und nimmt damit sein Atomprogramm wieder auf. Urananreicherung soll nicht stattfinden.

September 2005 Die USA und die EU erwägen, den Uno-Sicherheitsrat einzuschalten. Iran droht damit, die Urananreicherung aufzunehmen und unangemeldete Kontrollen zu verbieten. Eine IAEO-Resolution wirft Iran Verstöße gegen den Atomwaffen-Sperrvertrag vor.

November 2005 Iran nimmt die Uranumwandlung in Isfahan auf. Nach einem IAEO-Bericht hat das Land in den 80er Jahren von Pakistan Bauanleitungen für Atomwaffen erhalten.

Januar 2006 Iran kündigt an, seine Nuklearforschung zum Brennstoffkreislauf wieder aufzunehmen und vollzieht diesen Schritt am 10. Januar 2006.

(DPA)

Bei DiePresse.com bietet eine ausführlichere Chronologie des Konfliktes mit einer Bilderserie an:

DiePresse, Chronologie: Atomprogramm Iran